Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt
[engl. approach-avoidance conflict], [EM, PÄD], der Begriff wurde von Lewin (Lewin, Kurt) im Rahmen seiner Feldtheorie (Feldtheorien, psychologische) in die Motivationsps. (Motivation) eingeführt. Ein Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt liegt vor, wenn ein Ziel sowohl pos. als auch neg. Elemente beinhaltet. In Lewins Feldtheorie werden diese pos. und neg. Elemente von Zielen als Zielmerkmale in Form pos. und neg. Valenzen beschrieben. Eine pos. Valenz führt dazu, dass eine pos. Kraft (eine Annäherungstendenz) besteht, die eine Person auf ein Ziel hinführt. Eine neg. Valenz führt hingegen dazu, dass eine neg. Kraft (eine Vermeidungstendenz) besteht, die eine Person von einem Ziel wegführt. I. R. der Theorie der resultierenden Valenz (resultierende Valenz) von Lewin und Mitarbeitern wird erstmals deutlich, dass Leistungsziele – so die Bearbeitung einer Aufgabe oder das Bestehen einer Klausur – stets einen Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt in sich tragen: Der mögliche Erfolg beim Bewältigen einer Aufgabe löst eine Annäherungstendenz aus (Annäherungs-Leistungsziel, Hoffnung auf Erfolg), das etwaige Scheitern bei der gleichen Aufgabe löst eine Vermeidungstendenz (Vermeidungs-Leistungsziel, Furcht vor Misserfolg) aus (Leistungszielorientierung). Das motivationale Geschehen wird best. durch die relative Stärke dieser beiden Kräfte.
Dieser Grundgedanke Lewins erwies sich als wegweisend und wird in den nachfolgenden Theorien der Leistungsmotivation und den Zieltheorien aufgegriffen und erweitert. Konflikttheorie.