Anpassungsniveau
[engl. adaptation level], [WA], eine psychophysische Theorie von H. Helson für die Beurteilung von Reizgrößen. Das Anpassungsniveau bzw. das adaptation level (AL) wird als Bezugssystem (frame of reference) für die stattfindenden Urteile angesehen. Von hier bekommt die Theorie ihre bes. Bedeutung, indem sie für den Bezugspunkt (neutral point) eine exakte und exp. gesicherte Formulierung gefunden hat.
Das Anpassungsniveau wird ausgedrückt in Maßwerten der jew. vorkommenden Reizgrößen. Lässt man z. B. eine Serie von Gewichten (etwa 200, 250, 300, 350, 400 g) in ungeordneter Reihenfolge (bunte Streuung) in mehreren Durchgängen beurteilen, so zeichnet sich ein best. Gewichtswert dadurch aus, dass er durchschnittlich als «mittel» (je nach Versuchsanordnung und Sinnesgebiet auch «indifferent», «gleich», «zweifelhaft» usw.) beurteilt wird. Ein solcher Reiz wird als am AL liegend bez. (at adaptation level). Die Theorie blieb nicht unkritisiert, so von Sarris.
Helson (1964) hat seine Theorie math. formuliert. Die logarithmische Form seiner Gleichung lautet:
(p, q, r sind empirisch zu bestimmende Gewichtsfaktoren; = geometrisches Mittel der Serienreize; C = Ankerreiz; U = im Experiment nicht gemessene Residualreize). Sarris (1971) entwickelte für die Kontexteffekte als Alternative zum AL-Modell ein Ähnlichkeits-Klassifikations-Modell. Adaptation.