Aufmerksamkeitsträgheit

 

[engl. inertness of attention], [KOG, MD], die Aufmerksamkeitsträgheit bez. das Phänomen beim Fernsehschauen, wonach die Wahrscheinlichkeit den Blick vom Fernsehgerät abzuwenden mit zunehmender Sehdauer abnimmt (Anderson et al., 1979; Aufmerksamkeit). Zu Beginn des Fernsehschauens ist die Aufmerksamkeitszuwendung noch gering und kann leicht abgelenkt werden. Mit zunehmender Sehdauer wird die Zuwendung der Aufmerksamkeit robuster und die Wahrscheinlichkeit einer Abwendung nimmt ab. Zur Erklärung der Aufmerksamkeitsträgheit wird ein zweistufiger Prozess angenommen: (1) schnelle Analyse der auditiven und visuellen Eigenschaften der Sendung in der Orientierungsphase und (2) elaborative Verarbeitung der Inhalte in der Phase anhaltender kogn. Verarbeitung. Empir. Befunde zeigen, dass strategische und nichtstrategische Prozesse zur Aufmerksamkeitsträgheit beitragen. Strategische Prozesse beziehen sich auf kogn. Erwartungen, die aufgrund der bisher gezeigten Handlung aufgestellt werden. Nichtstrategische Prozesse dagegen beziehen sich auf automatische Prozesse, die unabhängig vom gezeigten Inhalt sind. So wird der Blick auf das Fernsehgerät bspw. auch über eine Programmgrenze hinweg aufrechterhalten.

Referenzen und vertiefende Literatur

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