Aufwand-Wirkungsmodell

 

[engl. dose effect model], syn. Dosis-Wirkungsmodell, [KLI], beschreibt den Zusammenhang zw. Therapieaufwand bzw. Therapiedosis, d. h. der Anzahl therap. Sitzungen und der therap. Wirkung. Als zentrale Forschungsarbeit ist die Metaanalyse von Howard et al. (1986) zur Verbesserungsrate im Verlauf von Psychotherapien zu betrachten. In dieser Arbeit wurde ein pos. Zusammenhang zw. der Anzahl der Therapiesitzungen und dem Therapieergebnis in Form einer log-linearen neg. beschleunigten Verlaufskurve gefunden. Es zeigten sich für einen Großteil der Pat. bereits in frühen Behandlungsphasen große Veränderungen, jedoch war mit zunehmender Therapiedauer eine Steigerung der Verbesserungsrate mit einem immer größeren Zuwachs des therap. Aufwandes verbunden (therapeutische Veränderung, Therapieaufwand). Die log-lineare Beziehung zw. Therapiedosis und Therapiewirkung wurde von versch. Studien repliziert und wird in der Literatur häufig mit dem Begriff Aufwand-Wirkungsmodell gleichgesetzt. Sie gilt heute als weitverbreitete Heuristik zur Vorhersage von Therapieverläufen. Demnach besteht in den ersten Sitzungen einer Therapie das größte Veränderungspotenzial, während mit zunehmender Therapiedauer die Veränderungskraft jeder einzelnen Sitzung kontinuierlich abnimmt. Eine theoret. Ausdifferenzierung des empirisch gefundenen Zusammenhangs findet sich im Phasenmodell psychotherapeutischer Veränderungen. Darin wird die neg. beschleunigte Veränderungskurve inhaltlich mit der Abfolge sequenzieller Phasen des therap. Veränderungsprozesses in Verbindung gebracht und erklärt.

Referenzen und vertiefende Literatur

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