Ausländereffekt

 

[engl. own-ethnicity effect; cross-race effect; own-race bias], [RF, SOZ], der Ausländereffekt bez. das differenziell schlechtere Wiedererkennen von Gesichtern (Gesichtserkennung) anderer ethnischer Gruppen im Vergleich zu Gesichtern der eigenen ethnischen Gruppe. Ursprünglich war dieser Effekt v. a. bei «weißen» Amerikanern, die Gesichter von «Schwarzen» wiedererkennen sollten, untersucht worden. Mittlerweile ist der Ausländereffekt jedoch auch für andere ethnische Gruppen (Asiaten, Latinos, Türken) nachgewiesen worden. Obwohl dieser Befund als äußerst reliabel gilt, ist seine Erklärung noch immer umstritten. Sporer (2001) hat versch. Erklärungsansätze in seinem In-group/Out-group-Modell (ingroup, outgroup) integriert. Demnach werden Gesichter der Eigengruppe eher holistisch verarbeitet (Verarbeitung, holistische), Gesichter von Fremdgruppen hingegen zunächst kategorisiert und anschließend eher oberflächlich verarbeitet oder weniger beachtet. Praktische Bedeutung hat der Ausländereffekt bei Personenidentifizierung i. R. von polizeilichen Ermittlungsverfahren (Innocence Project).

Referenzen und vertiefende Literatur

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