Bastard

 

[engl. bastard; altfrz. bastard rechtmäßig anerkannter außerehelicher Sohn eines Adligen], syn. Hybride, Mischling, Kreuzung, Bankert, [PER], (1) in der Genetik (Genetik, Erblichkeit, Verhaltensgenetik) bez. der Begriff Bastard oder Hybrid ein Individuum, das durch Kreuzung zweier versch. Zuchtlinien, Arten oder Rassen einer Art hervorgegangen ist und damit versch. Erbfaktoren zumindest eines Merkmals vereinigt, d. h. ein Individuum, das ein oder mehrere unterschiedliche allele Gene hat, und somit nicht «reinerbig» ist. Bei diploiden Organismen können sich Phänotyp (Erscheinungsbild) und Genotyp (Erbanlagen) unterscheiden. Reinerbige (homozygote) Individuen besitzen je ein gleiches mütterliches und väterliches Allel. Mischerbige heterozygote Bastarde oder Hybriden unterscheiden sich in zumindest einem Gen (monohybrid), in zweien (dihybrid), in dreien (trihybrid), summarisch: polyhybrid. Im Erscheinungsbild können die Hybriden dominant, rezessiv oder intermediär sein. Hybride zeigen häufig einen Heterosis-Effekt, der – im Vergleich zu reinerbigen Lebewesen – zu mehr Vitalität und Leistungsfähigkeit führt und der daher in der Hybridzucht genutzt wird. So kann der Heterosis-Effekt bspw. bei Getreide-Arten wie dem Mais zur Verdopplung der Erträge führen. Dementsprechend ist der Anteil der Hybridsorten in den letzten Jahrzehnten stark angestiegen. So waren 1995 bei Brokkoli, Tomaten und Rosenkohl jew. über 80% der Sorten Hybridsorten. Werden Bastarde aus versch. Arten erzeugt, dann sind sie i. d. R. nicht fruchtbar (z. B. Maulesel und Maultier, zwei Kreuzungen von Hauspferd und Hausesel). Hybriden, deren Eltern derselben Art angehören, sind dagegen fruchtbar, allerdings tritt nach den Mendel’schen Regeln ab der F2-Generation eine Aufspaltung der Merkmale ein. (2) veraltete Bez. für ein uneheliches Kind, bes. eines gesellschaftlich hoch gestellten Vaters und einer Mutter aus niedrigerem Stand. (3) In der Soziologie wird das Konzept der Hybridisierung (oder, seltener, auch Bastardisierung) auf die Vermischung versch. Kulturen im Zuge der Globalisierung und die sich daraus entwickelnden neuen Kulturen übertragen (Suzuki et al., 1991); (4) Schimpfwort: Als Unterstellung, minderwertig zu sein z. B. für einen Hund ohne Stammbaum.

Referenzen und vertiefende Literatur

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