behavior setting
[engl. behavior Verhalten, setting Ausstattung, Milieu], [KOG], von Barker & Wright (1971) eingeführte Bez. für «natürliche», d. h. nicht «künstlich» für die Forschung hergestellte oder ausgegrenzte Einheiten von zeitlich-räumlich-dinglichen «Verhaltens-Objekten» (ecological environment) und Verhaltensmustern, die unabhängig von der Teilnahme ganz best. Individuen immer wieder ähnlich anzutreffen sind (konkrete Umwelten, in denen ein best. Verhalten gezeigt wird). Stationäre Bsp.: Unterricht in der Schulklasse, Gottesdienst in der Kirche, Sprechstunde beim Arzt; mobile Bsp.: Angelpartie, Ballspiel der Kinder auf der Straße. Zw. den beiden Komponenten des behavior settings, den Verhaltens-Objekten und den Verhaltensmustern, bestehe eine synomorphe Beziehung: Im Seminarraum sind die Stühle auf das Pult hin ausgerichtet und die Hörer blicken den Vortragenden (meistens) an (Synomorphie, affordance). Sechs Beschreibungsdimensionen werden genannt: Aufenthaltszeit (occupancy time), personaler Teilnahmegrad (penetration, vom bloßen Zuschauer bis zum zentralen Leiter), für behavior settings typische Handlungsmuster (action patterns), Verhaltensmechanismen (molecular behavior mechanisms, nach Häufigkeit und Dauer des Vorkommens und nach Intensität geschätzt), Reichtum (richness, Variation) und Zentralität (centrality, Grad der Interdependenz eines behavior settings mit anderen behavior settings).