Belohnungsaufschub, Befriedigungsaufschub

 

[engl. delay of gratification/reward], [EM, KOG], was in der älteren Ps. und Pädagogik als innere Willenshaltung oder Willensstärke ein wichtiges Erziehungsziel war, ist bes. seit 1965 von Bandura und Mischel unter der Bez. Belohnungsaufschub/Befriedigungsaufschub systematisch untersucht worden. Im Versuchsplan zum Belohnungsaufschub werden meist Kinder vor die Wahl gestellt, entweder ein kleineres Geschenk sofort oder ein größeres später zu bekommen. Bedingungen für den Belohnungsaufschub sind in solchen Versuchen Alter und Geschlecht der Kinder, Geschlecht des Vl, die Bewertung der in Aussicht gestellten Güter durch das Kind, die Folgen des Nichtwartens, Vorbilder in Aufschubsituationen, frühere Erfahrungen mit dem Vl und bes. das Vertrauen in die tatsächliche Gewährung der zu erwartenden zukünftigen Belohnung. Nach Auffassung der Verhaltenstheoretiker ist Belohnungsaufschub erlernbar, kaum abhängig von Persönlichkeitsmerkmalen wie z. B. Ichstärke, Willensstärke oder asketische Haltung. Mischel hat 1974 ein Zwei-Stufen-Modell des Belohnungsaufschubs dargestellt: Die erste Stufe ist die Wahl des später zu erhaltenden Gutes und die zweite besteht in den Verhaltensweisen, durch die das Warten auf die Belohnung unterstützt und aufrechterhalten wird. Ein weniger untersuchter Fall des Belohnungsaufschubs ist die Anforderung, für in der ferneren Zukunft gewährte Güter längere Anstrengungen auf sich zu nehmen.

Referenzen und vertiefende Literatur

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