Besitzeffekt

 

[engl. endowment effect], syn. Besitztumseffekt, [AO, EM, KOG, WIR], als Besitzeffekt bez. Richard Thaler (Thaler, 1980) ein ökonomisches Verhaltensmuster, wonach Menschen oft mehr Geld für den Verkauf eines Objektes verlangen, als sie für den Erwerb desselben Objektes bereit wären zu zahlen. Die Inbesitznahme eines Objektes führt zu einer höheren Wertschätzung dieses Objektes und infolge zu hohen Forderungen für die Abgabe des Objektes. Grund für dieses Verhalten ist die Verlustaversion (Kahneman et al., 1991). Der Besitzeffekt tritt nicht nur bei Realgütern, sondern auch bei Nominalgütern auf und geht meist mit dem Status-quo-Fehler einher. Aus ökonomischer Perspektive stellt der Besitzeffekt eine Anomalie dar, da er inkonsistent mit der neoklassischen ökonomischen Annahme ist, wonach die Bereitschafft einer Person für ein Gut zu zahlen äquivalent ihrer Bereitschaft sein sollte, eine Kompensation für die Abgabe des Gutes zu akzeptieren.

Referenzen und vertiefende Literatur

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