Bestimmungsgleichung
[engl. specification equation], syn. Spezifikationsgleichung, [FSE, PER], Gleichung, die darstellt, in welcher Weise Variablen funktional für eine Verhaltensbeschreibung miteinander in Beziehung stehen. In der Faktorenanalyse (Faktorenanalyse, exploratorische) zeigt die Bestimmungsgleichung an, in welcher Weise Faktoren eine Merkmalsausprägung bestimmen. In der faktorenanalytischen Persönlichkeitsforschung gibt die Bestimmungsgleichung an, in welcher Weise ein Verhalten oder eine Reaktion funktional mit Persönlichkeitsmerkmalen in Beziehung steht. R. B. Cattell hat solche Bestimmungsgleichungen aufgestellt. In allgemeiner Form lautet die Formel:
Für ein spez. Verhalten kann sie so dargestellt werden:
Die Formel zeigt, dass das faktorenanalytische Modell math. sehr einfache Beziehungen gewählt hat. Additivität und Linearität (linearer Zusammenhang) sind dabei Postulate und nicht etwa Resultate der empirischen Forschung. Die faktorenanalytischen Forscher sind jedoch der Ansicht, dass man zunächst dieses einfache Modell benutzen kann, um Verhalten beschreiben und erklären zu können. Cattell hat versucht, der Komplexität des Verhaltens dadurch gerecht zu werden, dass er in die Bestimmungsgleichung verschiedene Gruppen von Beschreibungsdimensionen einführt:
In dieser Formel bedeuten: A = Beschreibungsdimensionen für Fähigkeiten, T = Persönlichkeitsfaktoren, E = Motivdimensionen, die physiol. determiniert sind, M = Motivdimensionen i. S. von Einstellungen, R = Merkmale des Rollenverhaltens, S = Zustandsdimensionen (state) und mit Situationsfaktoren gewichtet.