Beziehungscommitment
[engl. relationship commitment; lat. committere vereinigen, sich anschließen], [SOZ], beschreibt die subj. erlebte Abhängigkeit einer Person von einer zw.menschlichen Beziehung zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse (Bedürfnis). Johnson et al. (1999) unterscheiden drei Arten von Beziehungscommitment: (1) Persönliches Beziehungscommitment (personal commitment) beschreibt das Ausmaß, in dem eine Person ihre Beziehung aufrechterhalten möchte, (2) moralisches Beziehungscommitment (moral commitment) das Ausmaß, in dem sich eine Person aufgrund moralischer Überlegungen (Moral) dazu verpflichtet fühlt, ihre Beziehung aufrechtzuerhalten und (3) strukturelles Beziehungscommitment (structural commitment) das Ausmaß, in dem sich eine Person dazu gezwungen fühlt, ihre Beziehung aufrechtzuerhalten, unabhängig vom persönlichen und moralischen Beziehungscommitment. Persönliches und moralisches Beziehungscommitment beruhen auf Einstellungen und Werten der Person und werden als internal erlebt, während strukturelles Beziehungscommitment als externale Einschränkungen und Zwänge erlebt wird, die das Verlassen der Beziehung kostspielig werden ließen.
Das Investitionsmodell (investment model) von Rusbult (1983) unterscheidet nicht zw. unterschiedlichen Arten von Beziehungscommitment, sondern zw. drei Komponenten von Beziehungscommitment: (1) die Absicht, die Beziehung überhaupt aufrechterhalten zu wollen, (2) eine Langzeitorientierung gegenüber der Beziehung und (3) die psych. Bindung an die Beziehung und den Partner (Attachment). Unter Einbeziehung interdependenztheoret. Annahmen (Interdependenz, soziale) ist nach dem Investitionsmodell das Beziehungscommitment einer Person umso stärker, je zufriedener sie mit ihrer Beziehung ist, je schlechter sie die Qualität ihrer Alternativen erlebt und je mehr sie in ihre Beziehung investiert hat. Je stärker das Beziehungscommitment, umso stabiler ist eine Beziehung und umso größer ist die subj. erlebte Beziehungsqualität.