Beziehungsstörung
[engl. partnership disruptions], [KLI], Partnerschaft ist eine der wichtigsten Quellen für Lebensfreude und psych. Stabilität, sodass Scheidung bzw. Trennung zu den schwerwiegenden kritischen Lebensereignissen (Life-Event, kritisches) im Verlauf der Lebensgeschichte gehört. Bes. Bedeutung kommt daher den meist vorausgehenden Beziehungsstörungen zu, die Anlass für das Aufsuchen einer Paartherapie sein können. B. werden def. als subj. erlebtes Unglück und Unzufriedenheit, erfasst durch Befragung beider Partner im therap. Gespräch oder Interview, in Selbstbeurteilungsinstrumenten und durch Verhaltensbeobachtung. Sie manifestieren sich auf allen Verhaltensebenen (z. B. neg. Kausalattribution, Beschimpfungen in direkten Interaktionen, erhöhter psychophysiol. Erregung bzw. Wut und Verbitterung). In der Vergangenheit wurden zahlreiche Theorien zur Erklärung von Beziehungsstörungen herangezogen. Zu nennen sind soziobiol., bindungs- und austauschtheoretische, tiefenpsychol., erlebnisorientierte, lerntheoretische, systemische und familienökonomische Ansätze, wobei die empirische Absicherung der theoretischen Annahmen sehr unterschiedlich ausfällt. Anhaltspunkte für Interventionen bieten insbes. das Zwangsprozessmodell und das Modell ehelicher Stabilität. Das Ausmaß einer Beziehungsstörung ist mit dem Beginn, Verlauf, Therapieerfolg und Rückfall bei zahlreichen psych. Störungen und körperlichen Erkrankungen assoziiert. Umgekehrt können auch Störungen oder Erkrankungen oft mit einer Beziehungsstörung einhergehen. Paarlife, Freiburger Stresspräventionstraining für Paare, Prävention bei Paaren.