Bindungsrepräsentation
[engl. attachment representation; lat. repraesentare vergegenwärtigen, darstellen, verwirklichen], [EM, EW], ist die Organisation bindungsrelevanter Erinnerungen und Bewertungen von Erfahrungen mit den Bindungspersonen (evaluativ-deklarative Ebene). Die Klassifikation der Bindungsorganisation auf Ebene der Bindungsrepräsentation basiert wesentlich auf dem Kriterium der Kohärenz der Antworten in Bindungsinterviews (z. B. Bindungsinterview für Erwachsene (BIE)) oder in Geschichtenergänzungsverfahren. Hierbei werden die logische Stimmigkeit, die Relevanz und die Passung der berichteten Informationsmenge beurteilt. Inkohärenzen werden als Hinweis auf die Existenz widersprüchlicher oder nicht integrierter internaler Arbeitsmodelle interpretiert. Die Klassifikation der Bindungsrepräsentation sagt nichts über die Bindungsverhaltensstrategien der Person aus, ist jedoch bei Erwachsenen ein guter Prädiktor der Bindungsqualität des Kindes an den Elternteil.