Binet-Simon-Test, Binet-Simon-Prüfung

 

1908, von A. Binet und T. Simon. Unter Mitarbeit von Henri, [DIA, PER]. Intelligenztest. AA Kinder und Jugendliche. Binet ordnete als Erster jedem Lebensalter Tests zu, deren richtige Lösung als altersnormal, unter- oder übernormal eingeordnet wird. Die Tests des Binet-Simon-Tests bzw. der Binet-Simon-Prüfung beziehen sich auf Sehen, Hören, Sprache, Kombination, Gedächtnis, Suggestibilität, logisches Denken, Unterschiedsfähigkeit, Definitionen, Kritikfähigkeit, praktische Überlegungen u. a. In der ersten Fassung im Jahre 1905 wurde das erwähnte Staffelprinzip noch nicht angewendet, sondern 30 Tests mit versch. Schwierigkeitsgraden wurden zus.gestellt und als normale Leistung vom 3-Jährigen sieben gelöste Tests, vom 7-Jährigen 15, vom 9-Jährigen 22 und vom über 11-Jährigen alle 30 Testlösungen verlangt. Idiotie lag nach der Def. nach Binet bei nur sechs, Imbezillität und Debilität bei nicht mehr als zwölf gelösten Tests vor. 1908 gingen Binet und Simon dazu über, für jede Altersstufe im erwähnten Sinne Testreihen zus.zustellen. Das Intelligenzalter wurde so best., dass man von der höchsten und vollst. gelösten Jahresreihe ausgeht und alle darüber hinaus gelösten Einzeltests der folg. Jahresreihen zu 1/5 (5 Tests pro Reihe) angerechnet werden. Das Intelligenzalter wird zum Lebensalter in Beziehung gesetzt und daraus der Intelligenzvorsprung oder Rückstand bestimmt. In der weiteren Entwicklung wurden von zahlreichen Forschern Verbesserungen eingeführt. Die wichtigsten sind: der Intelligenzquotient von Stern, die Überarbeitung der Testreihen für dt. (schweizerische) Verhältnisse durch Bobertag, Kramer u. a., für amerikanische Verhältnisse zuerst durch Goddard, dann durch Kuhlmann und am bekanntesten durch Terman und Merril (sog. Stanford-Revisionen; für dt. Verhältnisse bearbeitet durch Lückert), außerdem hat Terman den Concept Mastery Test herausgegeben. Auch die Zusammenstellung der Testmittel in gebrauchsfertiger Form (Binetarium) hat ihre Geschichte. Die dt. Form des Binetariums geht auf Norden zurück.

Referenzen und vertiefende Literatur

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