Blindenpsychologie
[engl. psychology of blindness], [GES, WA], hilft, die indiv. Lage des Blinden und dabei auch bes. die Besonderheiten des Alltags und der Leistungsfähigkeit zu erkennen (Intelligenz, sensorische (Wahrnehmung), motorische (Motorik), persönlichkeitsspezif. Begabung), und somit eine Grundlage zu schaffen, blinde Personen bestmöglich in ihrer Teilhabe zu unterstützen. Dabei bemüht sich die Blindenpsychologie, die generellen Abweichungen im psych. Funktionsgefüge des Blinden gegenüber dem normalen Organismus zu erforschen, etwa die räumliche Orientierung (Raumorientierung, Raumwahrnehmung), die besondere Leistung des Tastens und Hörens (Hören) oder die spezif. Beeinträchtigung der Sprachentwicklung bei Blind-Geborenen (z. B. Verspätung in der Ausbildung der sensomotorischen Schemata) oder den Verlust des Erlebens jeder Art visuell-künstlerischer Impression. Auf den Ergebnissen der Forschung baut die Blindenpädagogik ihre päd. und didaktischen Maßnahmen auf, mit dem Ziel, durch bes. Bildungsarbeit (wozu heute weitgehend technische Hilfsmittel gehören, wie Lesegeräte, Lichtprothesen, elektronische Blindenführgeräte) den Blinden an die Welt der Sehenden anzupassen. Behinderung.