callous-unemotional traits

 

 [engl.] emotionale Unbeteiligtheit, syn. CU-Traits, [EM, KLI, SOZ], bez. affektiv-soziale Defizite, die eine Extremform aggressiv-dissozialen Verhaltens kennzeichnen. Im DSM-5 (American Psychiatric Association, 2013) kennzeichnet dieses Merkmal eine stark ausgeprägte Bereitschaft zur Gewalt und kennzeichnet damit eine Form der Störung des Sozialverhaltens, das durch viele Akzente gekennzeichnet ist: (1) fehlende Reue oder Schuldgefühle, (2) Missachtung der Gefühle anderer oder die Gefühle anderer sind der Person mit CU-Traits gleichgültig, (3) der Betroffene zeigt keine Besorgnis vor schlechten Leistungen in der Schule, der Arbeit oder anderen Lebensbereichen, (4) oberflächlicher oder defizitärer Affekt. V. a. der letztgenannte Aspekt ist folgenschwer für jede soziale Interaktion. So drücken Personen mit CU-Traits keine Gefühle aus oder zeigen anderen gegenüber keine Gefühle, außer in vordergründiger Art; die gezeigten Emotionen stimmen nicht mit dem Verhalten überein, und Emotionen können schnell «ein- oder ausgeschaltet» werden. Häufig werden Emotionen lediglich dazu eingesetzt, um etwas Bestimmtes zu erreichen, etwa um jemanden zu manipulieren oder einzuschüchtern. CU-Traits werden im Kontext der Psychopathie diskutiert und können in allen Altersgruppen auftreten; sie werden schon im Kindergartenalter beobachtet. Bes. häufig findet man CU-Traits bei inhaftierten Jugendlichen und Erwachsenen, sowie bei Männern deutlich häufiger als bei Frauen (3:1; Petermann & Koglin, 2013). Die Behandlungserfolge oder die Chancen auf eine erfolgreiche Resozialisierung (z. B. nach einer Inhaftierung) sind wenig ermutigend.

Referenzen und vertiefende Literatur

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