cognitive apprenticeship
[engl. apprenticeship Lehre, Ausbildung], [MD, PÄD], Lehr-Lern-Methode, die das Konzept praktischer bzw. handwerklicher Ausbildungen (Lehrling lernt durch Beobachten des Meisters und zunehmend selbstständiges Ausprobieren) auf den Erwerb kogn. Fertigkeiten (z. B. Lesen, Schreiben, Rechnen) überträgt. I. S. eines konstruktivistischen Bildungsverständnisses (Konstruktivismus) wird davon ausgegangen, dass Lernen situiert (Lernen, situiertes) stattfindet und eigene Erfahrungen des Lernenden erfordert. Lernende können Wissen und Fertigkeiten deshalb nur in realitätsnahen Lernkontexten erwerben. Deshalb werden bei der Methode der cognitive apprenticeship praxisnahe Probleme vorgegeben, die der Lernende zunehmend selbstständig lösen soll. Der Lernende wird unterstützt, indem der Lehrende zunächst eigene kogn. Prozesse, die vom Problem zur Lösung führen können, explizit macht (Modelling). Im nächsten Schritt wird der Lernende selbst aktiv und wird dabei vom Lehrenden unterstützt (Coaching). Der Lehrende greift im dritten Schritt dann nur noch ein, wenn der Lernende ohne Hilfe nicht weiterkommt (Scaffolding). Mit zunehmendem Wissen und steigenden Fertigkeiten des Lernenden nimmt also die Unterstützung durch den Lehrenden stetig ab (Fading), damit der Lernende immer selbstständiger an der Problemlösung arbeiten kann. Als weitere Schritte soll der Lernende neu erworbenes Wissen selbst wiedergeben und erklären (Artikulation), sich über neues Wissen bewusst werden und neu erworbene Fertigkeiten bewerten (Reflexion) und schließlich neues Wissen ohne Unterstützung des Lehrenden eigenständig anwenden (Exploration).