construction integration model
[engl.] Konstruktions-Integrations-Modell, [KOG], beschreibt kogn. Prozesse, die beim Sprachverstehen (Sprachrezeption) stattfinden (Kintsch, 1988). Nach dem construction integration model werden drei mentale Repräsentationen des Inhalts beim Sprachverstehen gebildet: (1) Eine Oberflächenrepräsentation, die die Syntax und den exakten Wortlaut enthält. (2) Ein propositionales Modell, welches die Inhalte auf der Bedeutungsebene in Form von Propositionen repräsentiert. Unter Propositionen versteht man dabei die kleinsten sinnvollen Bedeutungseinheiten, in die ein Satz zerlegt werden kann. Bspw. kann der Satz «Die braune Katze schlief» in die beiden Propositionen P1 (SCHLAFEN, KATZE) und P2 (MOD KATZE BRAUN) zerlegt werden. (3) Ein Situationsmodell, das neben den explizit genannten Inhalten auch Ergebnisse von Schlussfolgerungsprozessen (Inferenzen) enthält. Diese mentalen Inhaltsrepräsentationen resultieren nach dem construction integration model aus zwei Phasen des Sprachverstehens: In der Konstruktionsphase werden Sprachinformationen und Wissen aus dem Langzeitgedächtnis automatisch aktiviert, sodass ein großes Netzwerk mit aktivierten Konzepten resultiert (Gedächtnis). Diese Konzepte können sowohl relevant als auch irrelevant für das jew. Thema sein, da der Aktivierungsprozess bottom-up verläuft. In der Integrationsphase werden aus den aktivierten Inhalten dann solche Inhalte ausgewählt, die die meisten Verbindungen zu anderen Konzepten aufweisen und die somit zentral für das Thema sein sollten. Inhalte, welche nur wenige Verbindungen im Netzwerk haben, werden hingegen ausgeschlossen. So resultieren letztendlich mentale Repräsentationen, welche die wichtigsten Konzepte bzgl. des jew. Inhaltsbereichs enthalten.