Dampfkesselmodell

 

[engl. steam boiler model], [EM], geht auf den österreichischen Verhaltensforscher Konrad Lorenz (1973) zurück und nimmt einen angeborenen Aggressionsinstinkt oder -trieb an, der beim Menschen die gleichen Funktionen wie bei den Tieren innerhalb einer Art erfüllt (Verteilung des Lebensraumes) und der Arterhaltung dient (u. a. durch Rivalität um Paarungspartner, Verteidigung der Nachkommen, Bildung einer sozialen Rangordnung). Nach diesem Modell entstehen kontinuierlich aggressive Impulse aus einer inneren Triebquelle und bedürfen periodisch der Ausführung durch einen äußeren Reiz oder der spontanen Entladung zur Spannungsreduktion.

Eine ähnliche triebtheoretische Auffassung vertrat Freud (1920) und die nachfolg. psychoanalyt. Schule (Psychoanalyse). Wie Lorenz nahm Freud eine endogene Quelle des Aggressionstriebes an. Dieser Trieb müsse sich entladen in direkter Aggressivität, durch Betrachten von Gewalttätigkeiten z. B. in Filmen, durch Zerstörung unbelebter Gegenstände, Teilnahme an Wettkämpfen oder dem Streben nach Machtpositionen. Falls die Aggressivität in dieser Weise nicht ausgelebt wird, kann es zu unkontrollierten Gewaltausbrüchen und im Extremfall sogar zu Selbstmord kommen. Dem Dampfkesselmodell kommt in der modernen Ps. wegen seines geringen Erklärungswertes keine wiss. Bedeutung mehr zu.

Referenzen und vertiefende Literatur

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