Delir, Delirium

 

[engl. delirium; lat. delirare irre sein, von der Furche (de lira), der geraden Linie abweichen], [BIO, KOG, KLI], delirantes Syndrom, heute weniger häufig auch als Delirium bez. Ein Zustand krankhaft veränderter Hirnfunktion mit Störungen von Bewusstsein, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Denken, Gedächtnis, Affektivität, häufig auch der Psychomotorik und des Schlaf-Wach-Rhythmus. Ein akutes Delir (akuter Verwirrtheitszustand) tritt zeitlich limitiert (transient) auf. Auslöser können vielfältig sein: Substanzgebrauch oder Substanzentzug (Sucht- und Substanzbezogene Störungen, Substanzmissbrauch), Verletzungen und Erkrankungen des Gehirns, körperliche Erkrankungen mit Auswirkung auf die Hirnfunktionen, Narkosen und intensivmed. Maßnahmen. Bzgl. der zeitlichen Ausdehnung der Symptomatik wird der Begriff heute i. d. R. auch für subakute und chronische Verwirrtheitszustände gebraucht. Ein chronisches Delir ist häufiger bei Menschen mit fortgeschrittenen Demenzen festzustellen. I. Ggs. zur dominierenden Pos.symptomatik (auch: hyperaktives Delir), wie sie etwa beim bekannten Delirium tremens [lat. tremere zittern], im Vollbild meist bei Alkoholentzügen (Alkoholentzugsdelir), auftritt, kann ein Delir auch durch eine vorherrschende Neg.symptomatik bestimmt sein (hypoaktives Delir); letzteres tritt vermutlich viel häufiger auf, wird aber seltener erkannt. Ein Delir kann von unterschiedlichem Schweregrad sein, variierend von leichten bis schweren Graden der Bewusstseinstrübung (Bewusstseinsstörung). In der traditionellen psychiatr. Krankheitslehre wird das Delir den exogenen Psychosen zugeordnet.

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