Depersonalisations-Derealisationsstörung
[engl. depersonalisation-derealization disorder; lat. de- ab-, weg-], [KLI], bez. nach ICD-10 und DSM-5 andauernde oder wiederkehrende Zustände von Depersonalisation oder Derealisation. Depersonalisation = Erfahrung der Unwirklichkeit oder des Losgelöstseins von der eigenen Person, sich wie ein außenstehender Beobachter bzgl. eigener Gedanken, Gefühle, Wahrnehmungen oder Handlungen fühlen, gestörtes Zeitempfinden, unwirkliches oder abwesendes Selbst, emotionales und/oder körperliches Abgestumpftsein; Derealisation = Erfahrungen der Unwirklichkeit oder des Losgelöstseins von der Umgebung, Wahrnehmung von Personen oder Gegenständen als unreal, leblos oder verzerrt; Realitätsprüfung bleibt während dieser Erfahrungen intakt; Symptome verursachen in klin. bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträchtigungen, sind nicht durch med. Krankheitsfaktor oder Substanz ausgelöst und sind nicht besser durch eine andere psych. Störung erklärbar. Die Lebenszeitprävalenz der Depersonalisations-Derealisationsstörung beträgt etwa 2%. Ätiologisch sind v. a. emot. Missbrauch, emot. Vernachlässigung, körperliche Misshandlung oder Beobachtung häuslicher Gewalt in der Kindheit sowie Tod oder ernsthafte psych. Erkrankung eines Elternteils von Bedeutung.