Diabetes mellitus, Psychopharmakotherapie
[engl. diabetes, psychopharmacotherapy], [BIO, PHA], Diabetes mellitus bez. eine Gruppe von Stoffwechselerkrankungen, deren Hauptsymptom die Ausscheidung von Zucker im Urin ist. Diabetes mellitus ist die häufigste endokrine Störung bei internistischen Pat., die Psychopharmaka erhalten. Bei psychiatrischen Pat. kommt ein Diabetes mellitus unabhängig von anderen Faktoren signifikant häufiger vor als in der allg. Bevölkerung. 90–95 % aller Diabetiker sind Typ-2-Diabetiker, ein Zustand erworbener Insulinresistenz, meistens in der 2. Lebenshälfte. Diabetes Typ 2 ist häufig Teil eines metabolischen Syndroms. Vor allem best. Antipsychotika wie Clozapin, Olanzapin, Quetiapin oder Risperidon können zur Entwicklung eines metabolischen Syndroms mit neg. Beeinflussung von Körpergewicht, Fettstoffwechsel und Glukosetoleranz beitragen. Übergewicht und Lebensalter sind die wichtigsten Risikofaktoren des Typ-2-Diabetes. Da zunehmendes Körpergewicht die Kontrollierbarkeit des Blutzuckerspiegels verschlechtert, sollten bei Diabetikern solche Psychopharmaka vermieden werden, die mit einer Gewichtszunahme assoziiert sind. Neben den genannten Antipsychotika sind dies auch trizyklische Antidepressiva, Mirtazapin, Lithium oder Valproat.