Diskriminationslernen
[engl. discrimination learning; lat. discriminare unterscheiden], [KOG], (1) in der absoluten Theorie des Diskriminationslernen (Spence) wird angenommen, dass Zu- und Abnahmen der Responsestärken im Lauf des Unterscheidenlernens kumulieren und dass folglich die Unterscheidung von Reizmustern kontinuierlich gelernt wird. Für alle dargebotenen Merkmale (Stimuli) der Objekte werden bei Verstärkung die Responses wahrscheinlicher, bei Nicht-Verstärkung unwahrscheinlicher; (2) die relationale Theorie (Lashley) besagt, dass Beziehungen zw. den vorhandenen Stimuli und Auswahlen aus ihnen die für die Unterscheidung effektiven Merkmale sein können. Änderungen der Aufmerksamkeitshaltung können hierbei diskontinuierliche Effekte haben, sodass plötzlich Stimuli, die vorher unbeachtet gewesen sind, die Kontrolle über die Response erhalten; Spence erklärt das Diskriminationslernen also mit den S-R-Verstärkermechanismen (S-R-Theorie, Lernen), Lashley als einen kogn. Vorgang der Selektion durch Aufmerksamkeitszuwendung; (3) Mackintosh (1965) hält die beiden Theorien für falsch und meint, dass kontinuierliches oder diskontinuierliches Diskriminationslernen durch die Versuchsanordnung manipuliert werden könne; (4) Harlow (1950) versucht eine Erklärung des Diskriminationslernen durch die Unterscheidung von fehlerhaften Hypothesen (uniprocess learning theory).