Duncker, Karl Ferdinand Hermann
(1903–1940), [HIS, KOG], Gestaltpsychologe (Gestaltpsychologie) der «zweiten Generation» mit Forschungsschwerpunkt zum produktiven Denken. K. Duncker wird in Leipzig in einer sozialistisch denkenden Familie geb., 1923–1928 Studium zunächst der Musik, dann der Philosophie und Ps. in Berlin und an der Clark University, 1926 M.A. an der Clark University, 1929 Promotion mit einer Arbeit über induzierte Bewegung in Berlin, 1930–1935 Assistent in Berlin, aus politischen Gründen zum 30.9.1935 gekündigt. 1933 meldet D. eine Habilitation mit einer Arbeit «Zur Ps. produktiven Denkens» an; das Verfahren wird jedoch verhindert (Wendelborn, 2003); die Schrift erscheint 1935 als Buch. K. Duncker entwickelt darin eine Gestaltps. des Denkens und der Problemlösungsvorgänge (Problemlösen), teils unter Bezug auf Untersuchungen an Schülern. D. versucht die Fortsetzung seiner wiss. Laufbahn in Dt., leidet unter Depressionen und wird von L. Binswanger in Kreuzlingen (Daseinsanalyse) behandelt. D. lebt 1936 und 1937 überwiegend in England und wandert 1938 in die USA aus; 1838–1940 ist er durch Vermittlung von Köhler als instructor in psychology am Swarthmore College tätig, 1940 Tod durch Suizid.