Duplizitätstheorie

 

[engl. duplex theory of vision; lat. duplicare verdoppeln], J.V. Kries im Jahre 1894, [WA], psychophysiol. Theorie von der Doppelnatur der Netzhaut, die auf der morphologischen Verschiedenheit der Netzhautrezeptoren einerseits und dem Unterschied von Tages- und Dämmerungssehen andererseits beruht (Auge). Mit Einschränkungen gilt, dass die in der Fovea centralis gelegenen Zapfen bei Tagessehen und Helladaptation die Farb- und Unbuntempfindungen (Farbe, Farbwahrnehmung), die peripher gelegenen Stäbchen bei Dämmerungssehen und Dunkeladaptation die Unbuntempfindungen vermitteln. Hellempfindlichkeit der menschlichen Auges, Purkinje’sches Phänomen (Meumann). Die Anschauung, nach der Gefühle (Gefühl) aus einer zentralen psychophysischen Komponente (z. B. sensorische und vasomotorische Veränderungen) und einer weiteren, dem Gefühlsinhalt, bestehen.