dynamische Systeme, Theorie
[engl. dynamic systems theory/approach], [EW], ein von Esther Thelen und Linda Smith insbes. in die Entwicklungsps. eingebrachter theoretischer und meth. Ansatz, in dem – als ein Versuch zur Überwindung der Empirismus-Nativismus-Debatte (Anlage-Umwelt) – die Veränderungen des Verhaltens (Verhalten) und der mentalen Strukturen (Denken, Kognition) nicht über angeborene oder von außen herangetragene Komponenten verstanden werden, sondern nach dem Prinzip der Emergenz neuer Entitäten durch das von Geburt an dynamische Zusammenwirken aller psych. Systeme, wie Wahrnehmung, Motorik, Sprache, Gedächtnis, Emotionen, in ein integriertes Ganzes, welches Verhalten bewirkt. Ein bes. Kennzeichen ist die Fokussierung auf die Verhaltensebene und damit der starke Einbezug der Psychomotorik zur Erklärung von Entwicklungsveränderungen.