Dysgrammatismus

 

[engl. dysgrammatism; gr. δυσ- (dys-) miss-, γραμμα (gramma) Buchstabe], [BIO, EW, KOG], die syntaktisch-grammatikalisch (Syntax, Grammatik) fehlerhafte Formulierung einzelner sprachlicher Äußerungen und die fehlerhafte Kombination (de Saussure, 1916, Jakobson, 1941) z. B. bei sprachlichen Fehlhandlungen (Versprechen) werden als Dysgrammatismus bezeichnet. Als neurologische und phoniatrische Bez. für eine anhaltende Unfähigkeit, syntaktisch und grammatikalisch korrekte Sätze zu sprechen, z. B. in der normalen kindlichen Sprachentwicklung bis zum Beginn des Schulalters (physiol. Dysgrammatismus), anhaltender bei verzögerter Sprachentwicklung (Sprachentwicklungsverzögerung), bei Sprachschwäche, Poltern und Stottern, sowie bei Oligophrenie oder nach Hirnverletzungen oder auch -erkrankungen (Aphasie); nicht immer sauber unterschieden von Agrammatismus. Einteilung dort in drei – schwer objektivierbare – Ausprägungsgrade. Psycholinguistische Einteilung nach Fehlerarten wie Auslassen, Umstellen, Bilden falscher Formen, nicht beendete oder mitten im Ablauf uncodierte Sätze usw. Aufschlussreich auch die Fehler bei der Transformation von semantischen Rollen in eine syntaktisch-grammatikalische Oberflächenstruktur, die für sich allein sogar als exakt erscheinen kann. Morphologische Fehler (nicht vollzogene Veränderungen der phonematischen Wortgestalten im syntaktischen Gefüge, z. B. «gegeht» statt «gegangen») können als Übergangsformen zu den Fehlern der Selektion (Paraphasie) gelten.

Referenzen und vertiefende Literatur

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