Dyskinesien

 

[engl. dyskinesia], [BIO, PHA], unwillkürliche Bewegungsstörungen, die entweder als Symptom einer Erkrankung des ZNS (z. B.  M. Parkinson) oder als unerwünschte Wirkung einer medikamentösen Therapie aufzufassen sind. Dyskinesien werden als Spätfolge einer längeren Therapie eines M. Parkinson mit L-Dopa beobachtet. Bei einer Therapie mit Antipsychotika kommen Dyskinesien regelmäßig vor. Es werden Früh- und Spätd. (auch: tardive Dyskinesien), in Abhängigkeit von dem Zeitpunkt ihres Auftreten i. R. einer Antipsychotika-Therapie, unterschieden. Bei den Frühd., die i. d. R. innerhalb von 24–48 Std. nach Beginn der Therapie auftreten, kommt es vor allem zu Zungen-, Schlund- oder Blickkrämpfen sowie unwillkürlichen Kaubewegungen. Die Behandlung besteht in der (i. d. R. intravenösen) Verabreichung von Anticholinergika. Auch bei den Spätd., die meist nach monate- bis jahrelanger Therapie mit Antipsychotika auftreten und deren irreversible Natur gefürchtet ist, kommt es zu oft stereotypen Bewegungen der Gesichtsmuskulatur, im weiteren Verlauf kann auch die Extremitäten- und Rumpfmuskulatur betroffen sein. Wichtigste Maßnahme ist die Prävention, die therap. Möglichkeiten sind begrenzt.