Dyspareunie
[engl. dyspareunia; gr. δυσ- (dys-) miss-, παρέυνος (pareunos) Bettgenosse], [KLI], Form von Sexualstörungen mit der Problematik, dass während sexueller Aktivitäten – meist während des Geschlechtsverkehrs selbst – brennende oder krampfartige Schmerzenauftreten. Dyspareunie kann bei Männern und Frauen beobachtet werden, wobei sie bei Frauen wesentlich häufiger ist. Prinzipiell kann zw. Dyspareunie aufgrund eines med. Krankheitsfaktors (z. B. Entzündungen, Pilzinfektionen, Geschlechtskrankheiten, Phimose, Vernarbungen oder Muskelverkrampfungen) und nicht organischer Dyspareunie unterschieden werden. Bei der nicht organischen Dyspareunie sollte jedoch überprüft werden, ob nicht eine andere primäre Sexualstörung (z. B. verzögerte Ejakulation beim Mann (Ejakulationsstörungen), weibliche Orgasmusstörungen, Vaginismus (die Grenzen zw. Dyspareunie und Vaginismus sind z. T. fließend), Genito-pelvine Schmerz-Penetrations-Störung oder fehlende vaginale Lubrikation) oder andere psych. Störungen (z. B. Somatisierungsstörung) vorliegen. Bei Frauen werden außerdem – zusätzlich zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr – Problematiken wie Empfindungsirritationen, Jucken oder Brennen berichtet. Dyspareunie können aufgrund ihrer unmittelbar belastenden Erscheinungsform auch weitere Sexualstörungen wie z. B. sexuelle Appetenzstörungen (Unlust) oder sexuelle Aversionen zur Folge haben. Die Behandlung und Therapie (Sexualstörungen, Psychopharmakotherapie, Sexualstörungen, Psychotherapie) von Dyspareunie richtet sich, neben einer Behandlung möglicher körperlicher Bedingungsfaktoren, nach den ermittelten Auslöse- und Aufrechterhaltungsfaktoren und kann versch. Interventionen beinhalten wie z. B. die Förderung des Körperempfindens, Entspannungsübungen oder den Umgang mit vorhandenen (z. T. aus der Problematik selbst entstandenen) Emotionen wie Furcht oder Angst und dem möglicherweise daraus entstandenen Vermeidungsverhalten (Vermeidungslernen). Zudem werden bereits längerfristig bestehende sowie durch die Störung entstandene Partnerschaftsprobleme thematisiert (Paartherapie).