Eindruckssteuerung
[engl. impression management], [SOZ], die Eindruckssteuerung ist von großer Bedeutung für das Selbst. Es betrifft die Darstellung des Selbst, die der Sender in Interaktion mit dem Publikum durchführt (Kommunikation). Das Verhalten der Menschen in öffentlichen Situationen entspricht zumindest teilweise dem von Schauspielern auf der Bühne (Goffman, 1959). Die Gefahr des Gesichtsverlusts besteht für den Sender, wenn seine sozial eingebettete Identität in einer spezif. Interaktion infrage gestellt wird. Dagegen kann er Strategien der Gesichtswahrung einsetzen (Cupach & Metts, 1994). Die Arbeit an der Gesichtswahrung kann entweder vorbeugend oder korrigierend erfolgen. Vorbeugende Maßnahmen umfassen sog. Disclaimer wie sich vorsichtig ausdrücken, auf eine Ausnahme hinweisen, Einleitungen wie «Ich weiß, das klingt verrückt, aber…» verwenden und Appelle formulieren, das abschließende Urteil aufzuschieben. Außerdem kann Höflichkeit eingesetzt werden. Korrigierende Gesichtswahrung ist erforderlich, wenn ein Lapsus oder Vergehen aufgetreten ist. Darunter fallen Entschuldigungen und Rechtfertigungen. Die Entschuldigungen umfassen Verneinung der Absicht, des Willens oder der Tat sowie der Verweis auf mildernde Umstände. Rechtfertigungen beinhalten Verweise darauf, dass kein Schaden eingetreten ist oder auf das Prinzip der Vergeltung, die Verwendung sozialer Vergleiche, den Verweis auf höhere Autoritäten, «auf lange Sicht» Argumente, den Verweis auf moralische Anliegen und Werte. Entschuldigungen und Rechtfertigungen dienen dazu, die Verantwortung für eigene Handlungen oder deren Unterlassung zu verneinen (Montada, 2001).