Elektromyogramm (EMG)

 

[engl. electromyogram (EMG); gr. μυς (mys) Muskel, γράφειν (graphein) schreiben], [BIO], Registrierung der elektrischen Muskelaktivität mithilfe von Oberflächenelektroden oder (seltener) Nadelelektroden. Während Nadelelektroden die Registrierung der Aktionspotenziale weniger Muskelfasern erlauben, erfassen Oberflächenelektroden die Summenaktivität oberflächlicher Muskeln. Bei isometrischer Muskelkontraktion, die nicht zu einer Bewegung führt, weist die entwickelte Kraft eine etwa lineare Beziehung zum Integral des gleichgerichteten elektrischen Signals auf. Bei Muskelkontraktionen, die zu einer Bewegung führen, sind die Beziehungen zw. Elektromyogramm (EMG) und Kraft komplizierter. Prinzipiell ist das Elektromyogramm (EMG) auch bei relativ gleichförmigen Bewegungen sehr variabel. Dennoch lassen sich typische Muster finden, etwa das dreiphasige Muster der Aktivität von Agonist, Antagonist, Agonist bei schnellen Zielbewegungen. Zu Beginn des motorischen Lernens oder bei hohen Genauigkeitsanforderungen lässt sich oft gleichzeitige Aktivität von Agonisten und Antagonisten (Kokontraktion) beobachten. Die Aktivität best. Muskelgruppen (z. B. Stirn oder Nacken) kann auch als Maß für Aktivierung genutzt werden. Elektrodiagnostik.