Embedded-Processes-Modell des Arbeitsgedächtnisses
[engl. embedded eingebettet], [KOG], das embedded processes model von Nelson Cowan (1999) beschreibt das Arbeitsgedächtnis (Gedächtnis) als Ansammlung von Prozessen, die Informationen in einem solchen Zustand aufrechterhalten, dass sie für die Bearbeitung aller möglicher mentaler Operationen ideal zugänglich sind. In dem Modell werden zu diesem Zweck drei hierarchisch organisierte Komponenten unterschieden: (1) Das Langzeitgedächnis (LZG) umfasst alles gespeicherte und theoretisch zugängliche Wissen, (2) das aktivierte LZG umfasst den gerade bzw. kürzlich aktivierten Teil des LZG und (3) der Fokus der Aufmerksamkeit ist Teil des aktivierten LZG und geht mit Bewusstheit einher. Das aktivierte LZG unterliegt zeitlichen Beschränkungen, wobei Intervalle von etwa 10 bis 20 s angenommen werden. Der Fokus der Aufmerksamkeit hingegen ist streng kapazitätslimitiert und umfasst nur bis zu vier chunks. Die Aufmerksamkeit wird im Modell als priorisierte Verarbeitung von Informationen zulasten von anderer, ebenfalls präsenter Information verstanden. Die Aufmerksamkeit kann dabei sowohl durch willentliche (die zentrale Exekutive) als auch durch unwillentliche Prozesse (ausgelöst durch z. B. Neuheit, Salienz) gesteuert werden und auf Inhalte des LZG und/oder auf äußere Stimuli gerichtet werden. Wiederkehrende unveränderte Kontextinformation unterliegt der Habituation, wodurch die Aufmerksamkeitssteuerung auf relevante Information erleichtert wird. Bei komplexen kogn. Aufgaben wird Information von allen möglichen Quellen (intern aus dem LZG und extern) aktiviert und soweit möglich im Fokus der Aufmerksamkeit gehalten. Neu kombinierte Inhalte im aktivierten LZG können schließlich selbst auch Teil des LZG werden. Im Ggs. zu Baddeleys Modell des Arbeitsgedächtnisses ist das aktivierte LZG modalitätsunspezif.