Emotionen, arbeitsbezogene
[engl. work-related emotions], [AO, EM, GES], Arbeit bietet zahlreiche Gelegenheiten, verschiedenste Emotionen zu erleben, z. B. Langeweile oder Interesse bei der Tätigkeitsausführung, Scham und Stolz über eigene Leistungen sowie Liebe, Ärger, Eifersucht, Dankbarkeit und Hass hinsichtlich Kollegen, Kunden, Pat. oder Vorgesetzten. Dies impliziert, dass bei der Arbeit auch Anforderungen mit Blick auf die erfolgreiche Regulation der eigenen Emotionen (z. B. Bekämpfung von Langeweile) und der Emotionen anderer Personen bestehen (z. B. Reduktion der Angst von Pat.). In der psychol. Forschung wurde daher intensiv untersucht, was best. Emotionen bei der Arbeit auslöst, welche (unmittelbaren) Wirkungen diese haben und wovon es abhängt, dass die eigenen und fremden Emotionen im Dienste der Arbeitsaufgabe erfolgreich reguliert werden (Ashkanasy & Humphrey, 2011; vgl. Affective-Events-Theorie). Arbeitsbezogene Emotionen spielen demnach eine wichtige Rolle bei der Erklärung von Gesundheitsbeschwerden, Leistungsveränderungen, dem Lernen in Organisationen, Hilfeverhalten, Fluktuation und dem Entstehen sowie der Aufrechterhaltung von organisationaler Identifikation. Am Bsp. der Freude bei der Arbeit zeigt Fisher (2010) auf, das hierbei sowohl genetisch bedingte Unterschiede zw. Personen (z. B. pos. und neg. Affektivität) als auch zahlreiche Unterschiede bei Aufgabenmerkmalen (z. B. Autonomie, Anforderungsvielfalt, Rückmeldungen) und sozialen Kontextmerkmalen (z. B. Unterstützung; Vorgesetztenverhalten, Führungsstil) relevant sind. Für die genauere Analyse arbeitsbezogener Emotionen stehen validierte Fragebögen zur Verfügung, die idealerweise durch Tagebuchstudien oder Ereignisstichprobendesigns ergänzt werden, in denen affektive Zustände mehrfach und situationsnah erfasst werden.