Enzephalopathie, hepatische
[engl. hepatic encephalopathy], [PHA], Die hepatische
Enzephalopathie, auch Portosystemische Enzephalopathie (PSE), ist eine häufige, potenziell reversible Komplikation einer Leberfunktionsstörung bzw. Leberzirrhose durch die Retention neurotoxischer Stoffe im Blut. Ursächlich ist die mangelnde Entgiftung ZNS-toxischer Stoffe durch die Leber infolge einer Leberinsuffizienz oder aufgrund eines (teilweise) Vorbeileitens portalen Blutes an der Leber (z. B. bei Kollateralen) mit verminderter First-Pass-Clearance der Leber. Hierdurch kann es zu einem Anstieg der Konzentration versch. Substanzen im Körper kommen. Zu nennen sind vor allem Ammoniak als Abbauprodukt des Aminosäurestoffwechsels, Mercaptan, GABA, kurzkettige Fettsäuren oder aromatische Aminosäuren. Die schwerste Verlaufsform (Stadium IV) ist das Leberkoma, Coma hepaticum.