Erektionsstörungen
[engl. erectile disorders], [KLI], Erektionsstörungen bez. eine Form von Sexualstörungen beim Mann, bei der sich die Erektion für eine gewünschte sexuelle Aktivität überhaupt nicht, nicht stark oder nicht lange genug entwickelt. Dabei ist es in vielen Fällen so, dass sich die Erektion während der Phasen der Appetenz und ersten Erregung (während der Anbahnung der sexuellen Handlung sowie während des Vorspiels) ausreichend entwickelt, aber im Moment der geplanten Vereinigung deutlich nachlässt oder gar verschwindet (sekundäre Erektionsstörungen). Ein solcher Verlauf ist ein deutlicher Hinweis auf eine psych. Determinante der Problematik. Entwickelt sich hingegen selbst zu Beginn keine ausreichende (da nur sehr schwache oder nicht durchgängig vorhandene) Erektion oder besteht die Problematik auch in anderen Situationen (z. B. bei der Masturbation oder im Kontext morgendlicher Erektion; primäre Erektionsstörungen), so liegt eher der Verdacht einer körperlichen Determinante nahe, und es sollte eine umfassende differentialdiagn. med. Abklärung (Differenzialdiagnose) erfolgen. Bei Vorliegen von sekundären Erektionsstörungen ist hingegen eine umfassende psychosoziale Diagnostik (Anamnese) indiziert, welche neben Versagensängsten (Angst), Selbstwertproblematiken (Selbstwertgefühl, Minderwertigkeitsgefühl), möglichen Partnerschaftskonflikten oder anderen belastenden Lebensereignissen (Stress, Lebensereignisse, kritische) auch potenzielle Probleme bezüglich der Geschlechtsidentität (z. B. Transsexualität), der sexuellen Orientierung (z. B. Homosexualität) oder soziosexuellen Kompetenzen thematisiert. Tatsächlich sind Erektionsstörungen in vielen Fällen multifaktoriell bedingt und nicht ausschließlich auf eine Ursache zurückzuführen. Die Behandlung und Therapie (Sexualstörungen, Psychopharmakotherapie, Sexualstörungen, Psychotherapie) von Erektionsstörungen richtet sich nach den ermittelten Auslöse- und Aufrechterhaltungsfaktoren und kann versch. Interventionselemente beinhalten wie z. B. die Förderung des Körperempfindens oder Systematische Desensibilisierung in Bezug auf stressauslösende Situationen. Auch können bereits längerfristig bestehende bzw. durch die Störung entstandene Partnerschaftsprobleme thematisiert (Paartherapie, Prävention bei Paaren) werden.