Erinnerungsfälschung
[engl. false memories], syn. Erinnerungstäuschung, Mängel der Erinnerungstreue, [KLI, KOG, RF], Gedächtnislücken werden beim Nachdenken über Geschehenes durch Vermutungen, Fantasie- oder Wunschvorstellungen ausgefüllt und die Ergänzungen dann für Wahrgenommenes gehalten. Pathologisch gesteigert sind Erinnerungsfälschungen bei manchen organischen Gehirnstörungen (Psychosyndrom). Bes. Bedeutung erhalten die Erinnerungsfälschungen bei der Beurteilung von Zeugenaussagen. Während i. d. R. in Psychoth. der Effekt nur bedingt von der Richtigkeit rekonstruierter Erinnerungen abhängt, spielt diese bei konkreter Involviertheit anderer Personen, insbes. bei Missbrauchserinnerungen, eine große Rolle. Glaubhaftigkeitsbegutachtung, Narrative Verzerrung.