Erkenntnistheorie
[engl. epistomologyEpistemologie], [PHI], im 19. Jhd. aufgekommene und verbreitete Bez. für die (auch ältere) phil. Erörterung der Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen wiss. und außerwiss. Erkennens. Viele Hauptwerke der Philosophie des 17. und 18. Jhd. sind daher der Erkenntnistheorie zuzurechnen (z. B. Descartes, 1641, Locke, 1690, Hume, 1748 oder Kant, 1781, 1956). Grundprobleme der Erkenntnistheorie sind: (1) Das Verhältnis von erkennendem Subjekt zu erkanntem Objekt, (2) die Realität der Außenwelt (Idealismus-Realismus-Problem), (3) die innere Struktur des erkennenden Subjekts, (4) die Gewinnung und Begründung von Allg.aussagen durch Erfahrung und Denken (Induktionsproblem), (5) die Wahrheit und Gewissheit wiss. Aussagen und (6) die Verankerung des Erkennens in allg. Lebenszus.hängen. Es besteht Konsens darüber, dass eine so verstandene Erkenntnistheorie weder als Real- noch als Formalwissenschaft möglich ist. Vielmehr werden die genannten Fragen teils einer historischen und/oder spekulativen Philosophie der Erkenntnis, teils einer exakten Metawissenschaft der erkennenden Wissenschaften, teils der empirischen Ps. als Gegenstand zugewiesen (Wissenschaftstheorie).