Erschöpfungssyndrom, Chronisches (CFS)

 

[engl. chronic fatigue syndrome], syn. Fatigue, [GES, KLI], ist def. als ein komplexes Krankheitsbild, welches plötzlich oder nach einer überstandenen Virusinfektion auftreten kann (ICD 10 G 93). Das Chronische Erschöpfungssyndrom wird auch als Myalgische Enzephalomyelitis (ME) bez., wobei hier eine umfassende Entzündung des zentralen Nervensystems (Gehirn- und Rückenmarkentzündung) mit Muskelbeteiligung (myalgisch) als Ursache der Erkrankung angenommen wird. Das Chronische

Erschöpfungssyndrom wird als eine psychosomatische Erkrankung und eine Multisystemerkrankung angesehen, da sie Auswirkungen auf das endokrinologische, immunologische (Psychoneuroimmunologie) sowie neuronale System (Nervensystem) haben kann. Das Chronische Erschöpfungssyndrom ist gekennzeichnet durch eine schwere anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung, die i. d. R. mehr als 6 Monate andauert und zu starken Einschränkungen der Funktions- und Leistungsfähigkeit im Alltag sowie der Lebensqualität führt.

Trotz intensiver Forschung fehlt es bislang an einer umfassenden Theorie zur Erklärung der Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge beim Chronischen Erschöpfungssyndrom, wobei von komplexen Wechselwirkungen sowohl von körperl. als auch seel. Faktoren ausgegangen werden kann. Neuere Untersuchungen legen nahe, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung (Fehlregulation des Immunsystems) oder Störung des Energiestoffwechsels handeln könnte. Darüber hinaus werden verschiedenste Faktoren diskutiert, die für ein Chronische Erschöpfungssyndrom prädisponieren, es auslösen oder aufrechterhalten können. Eine differentialdiagn. Abklärung ist erforderlich, um geeignete Behandlungsmaßnahmen in die Wege leiten zu können. Neben allg. Handlungsempfehlungen für die Pat. stehen heute als Therapieansätze die medikamentöse Behandlung, gestufte körperliche Aktivierungsprogramme sowie psychoth. Therapieansätze im Vordergrund.

Referenzen und vertiefende Literatur

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