Erschöpfungssyndrom, Tumorassoziiertes

 

[engl. Cancer related Fatigue (CrF)], syn. Tumorassoziierte Fatigue,[GES, KLI]. Tumorassoziierte Fatigue ist eine der häufigsten Folgewirkungen einer Tumorerkrankung oder -behandlung und wird nicht als Krankheit klassifiziert (Klassifikation psychischer Störungen), sondern als Symptomkomplex. Die Tumorassoziierte Fatigue ist gekennzeichnet durch ein belastendes Gefühl atypischer Müdigkeit und Schwäche auf körperlicher, emotionaler und kognitiver Ebene, die nicht in Zusammenhang mit erhöhter körperlicher oder geistiger Beanspruchung steht und durch Ausruhen oder Schlaf nicht wesentlich gebessert werden kann. Die Tumorassoziierte Fatigue führt zur starken Einschränkungen der Funktionsfähigkeit im Alltag sowie der Lebensqualität der Betroffenen mit entsprechenden Auswirkungen auf die soziale Integration. Sie tritt i. d. R. während oder nach Ende der Tumortherapie auf und kann über längere Zeit andauern. Bei ehemaligen Krebspat. kann sie auch als Langzeitfolge über viele Jahre bestehen bleiben und die betroffenen Menschen teilweise sogar lebenslang begleiten. Trotz vieler möglicher Hypothesen über eine mögliche Verursachung der Tumorassoziierten Fatigue liegt bisher ein klares pathogenetisches Erklärungsmodell nicht vor. Die Diagnostik sollte die möglichen körperlichen, seelischen und kognitiven Einflussfaktoren berücksichtigen und im interdisziplinären Dialog erfolgen. Sehr häufig ist die Tumorassoziierte Fatigue multifaktoriell bedingt und geht mit unterschiedlichen Komorbiditäten einher. Da in vielen Fällen eine ursächliche Therapie nicht möglich ist, zielen die Therapieansätze darauf ab, die Symptomatik zu reduzieren. Derzeit werden in den nationalen und internationalen Leitlinien als evidenzbasierte Therapiestrategien Sport- und Bewegungstherapie, psychosoziale Interventionen wie Psychoedukation oder Psychotherapie sowie verschiedene Mind-Body-Verfahren wie Yoga u. a. empfohlen. Medikamentöse Verfahren beinhalten neben Stimulantien auch naturheilkundliche Substanzen, werden jedoch aufgrund unklarer Evidenzlage und je nach möglichen Nebenwirkungen nur selektiv eingesetzt. Erschöpfungssyndrom, Chronisches (CFS), psychoonkologische Interventionen

Referenzen und vertiefende Literatur

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