expertise-reversal

 

[engl.] Expertise-Umkehr, syn. expertise reversal effect, [KOG, PÄD], bezieht sich auf die expertiseabhängige Wirkung instruktionaler Unterstützung (Instruktionsmethoden) auf den Lernerfolg und bez. somit eine Art von aptitude-treatment interaction (ATI). Expertise-reversal steht für das Phänomen, dass der Einsatz instruktionaler Hilfen im Lernmaterial auf das Lernen (Lernen) von Personen mit geringem Vorwissen (Novizen) pos. wirkt, während der Wissenserwerb von Personen mit hohem Vorwissen (Experten, Expertise-Erwerb) nicht unterstützt bzw. sogar behindert wird (Kalyuga et al., 2003). Die Autoren erklären diesen Effekt auf der Basis der Cognitive Load Theory (CLT) damit, dass das Arbeitsgedächtnis der Experten durch den Einsatz instruktionaler Unterstützung belastet anstatt entlastet wird. Instruktionale Unterstützungsmaßnahmen sind für Experten demnach nicht nur überflüssig: Die Verarbeitung dieser redundanten Informationen kann den Wissenserwerb stören. Expertise-reversal schränkt somit den Einsatzbereich instruktionaler Gestaltungsprinzipien ein: Viele Gestaltungsempfehlungen für Lernmaterial, die aus der Cognitive Load Theory abgeleitet wurden (z. B. Kontiguitätsprinzip, Kohärenzprinzip) sind nur für Lerner mit geringem Vorwissen lernförderlich.

Referenzen und vertiefende Literatur

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