Farbsysteme, anschauliche
[engl. descriptive colour-systems], [WA], Farb(muster-)sammlungen mit gefärbten Farbkärtchen, die übersichtlich angeordnet sind bzw. die anschauliche Ordnung der Farben optimal wiedergeben. Man bemüht sich, die einzelnen Muster so zu graduieren, dass sie empfindungsgemäß gleiche Abstände untereinander haben. In Dt. ist die DIN-Farbenkarte am gebräuchlichsten. Sie wurde auf farbvalenzmetrischer Grundlage ausgearbeitet und stellt eine empfindungsgemäße Abstufung der Farbenmuster nach 24 Farbtönen dar, von denen jeder nach ebenso gleichabständigen Stufen von Sättigungen und Dunkelstufen vorkommt. Ostwald ging von dem Vollfarben-, Schwarz- und Weißgehalt jeder Farbe aus. Als Farbkörper ergibt sich dabei ein Doppelkegel mit den Spitzen Schwarz und Weiß und einer gemeinsamen Basis in der Gestalt des Vollfarbenkreises. Die Sättigung aller Farben nimmt von der Schwarz-Weiß-Achse zur Peripherie hin zu. Um empfindungsgemäße Abstände zu erhalten, wurden die Unbuntstufen und die Weißbeimischung für die Sättigungsreihen logarithmisch graduiert. Der Vollfarbenkreis wurde in der Hälfte Gelb bis Rot – Blau (warme Farben) nach konstanter Zahl von Unterschiedsschwellen angeordnet, und die Abstände der zweiten Hälfte ergaben sich als Komplementärfarben der ersten. Das Ostwald-System findet sich in dem gängigen amerikanischen Color Harmony Manual realisiert. Ferner ist in Amerika bes. der Munsell-Atlas, der sich nach ähnlichen Prinzipien aufbaut, geläufig.