Flupentixol

 

[engl. flupentixol, auch flupenthixol], [PHA], Psychopharmakon aus der Klasse der trizyklischen Antipsychotika vom Typ der Thioxanthene. Flupentixol zeigt eine etwa gleich starke Blockade von D1-, D2- und D3-Dopamin- sowie von 5-HT2A-Serotoninrezeptoren. Ferner blockiert es in geringerem Umfang α1-adrenerge, H1-Histamin- und in einem sehr geringen Umfang muskarinische Acetylcholinrezeptoren. Flupentixol ist als orales Präparat oder als ein, intramuskulär zu verabreichendes, Depot-Präparat (Flupentixoldecanoat) verfügbar. Das orale Präparat setzt sich jeweils zur Hälfte aus dem aktiven Cis(Z)- und dem inaktiven Trans(E)-Isomer zusammen, während das Depot-Präparat zu 100% aus dem Cis-Isomer, das mit Dekansäure verestert ist, besteht. Orales Flupentixol entfaltet seine maximale Wirkung nach 3–6 Stunden, die Eliminationshalbwertszeit liegt bei 20 bis 40 Stunden, die Bioverfügbarkeit beträgt 40-50%. Die maximale Wirkung des Depot-Präparats wird nach ca. 7 Tagen erreicht, die Halbwertszeit liegt bei 2–3 Wochen. Die  Metabolisierung erfolgt bevorzugt über CYP2D6, wobei keine aktiven Metaboliten gebildet werden. Flupentixol ist zur Akut- und Langzeitbehandlung schizophrener Psychosen (Schizophrenie, Schizophrenie, Psychopharmakotherapie) zugelassen. Belegt ist auch die Wirksamkeit gegen Negativsymptomatik, insbes. in niedrigeren Dosierungen. Unerwünschte Wirkungen sind i. d. R. dosisabhängig und beinhalten sehr häufig Müdigkeit (insbesondere zu Beginn der Behandlung), Akathisie, Frühdyskinesien, Parkinsonsyndrom (Hypomimie, Tremor, Rigor, orthostatische Dysregulation, Hypotonie, Tachykardie, Mundtrockenheit, Hyper- und Hypokinesien) sowie weitere EPS (bei geringer Dosierung 0,5–1 mg seltener). Zu den erforderlichen Routineuntersuchungen bei Verabreichung von Flupentixol gehören neben Labor- und Gewichtskontrollen auch regelmäßige EKG-Ableitungen (wegen möglicher QTc-Zeit-Verlängerungen). Für orales Flupentixol ist für die Akutbehandlung eine Dosierung zwischen 10 und 60 mg/d, verteilt auf 2-3 Einnahmezeitpunkte, zugelassen. Zur Langzeitbehandlung chronischer Schizophrenien werden i. d. R. 4–20 mg/d eingesetzt. Diese Dosierungen gelten heute jedoch als i. d. R. zu hoch. Bei vorherrschender Negativsymptomatik werden noch niedrigere Dosierungen empfohlen. Das Depot-Präparat ist als eine 2% (20 mg/1 ml) und eine 10% (100 mg/ml) Injektionslösung verfügbar. I. d. R. werden 20 bis 100 mg Flupentixoldecanoat alle 2 bis 4 Wochen verabreicht, wobei gelegentlich auch höhere Dosierungen angewendet werden. Der therapeutische Referenzbereich  für das cis-Isomer wird mit 0,5–5 ng/ml (1-10 ng/ml für das Racemat) angegeben. Relevante Interaktionen können u. a. bei Kombinationen mit anderen QTc-Zeit verlängernden Präparaten, mit Lithiumsalzen (erhöhtes Risiko für EPS) sowie mit Inhibitoren von CPY2D6 (z. B. Paroxetin; möglicher Anstieg des Wirkspiegels).

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