Fluphenazin
[engl. fluphenazine], [PHA], trizyklisches Antipsychotikum aus der Gruppe der Phenothiazine, das in erster Linie D2-Dopamin-, 5-HT2-Serotonin-, α1-adrenerge und H1-Histaminrezeptoren antagonisiert. Muskarinische Acetylcholinrezeptoren werden nicht wesentlich geblockt. Es sind Präparate zur oralen und zur parenteralen, d.h intramuskulären (Depotpräparat: Fluphenazindecanoat), Verabreichung verfügbar. Für das orale Präparat liegt die Eliminationshalbwertszeit bei 16 h. Beim Depotpräparat kommt es zu einem schnellen Plasmaspiegelanstieg mit Plasmaspiegelspitze nach 8–36 h und zu einem raschen Abfall ab dem 2. Tag, mit einer Halbwertszeit von 7–10 h. Die Metabolisierung erfolgt bevorzugt über CYP2D6. Bei parenteraler Verabreichung besteht eine wesentlich höhere Bioverfügbarkeit im Vergleich zur oralen Gabe (20–50%). Der therap. Referenzbereich für die Plasmakonzentration liegt zwischen 1 und 10 ng/ml. Fluphenazin ist in folgenden Indikationen zugelassen: akute psychotische Syndrome mit Wahn (Wahnhafte Störung), Halluzinationen, Denkstörungen, Denkzerfahrenheit, Ich-Störungen; bei katatonen Syndromen; bei chronisch verlaufenden endogenen Psychosen (Symptomsuppression und Rezidivprophylaxe) sowie bei psychomotorischen Erregungszuständen. Die empfohlene Dosierung von Fluphenazin bei ambulanter Behandlung liegt zu Beginn bei 2 × 0,25 mg/Tag. Dosissteigerungen sollten langsam und in Abhängigkeit von der Verträglichkeit erfolgen. Die empfohlene Erhaltungsdosis beträgt 2,5–10 mg /Tag. Im stationären Rahmen wurden lange Zeit höhere Dosierungen (10–20 mg/Tag, jeweils verteilt auf 2 – 3 Einzeldosen), empfohlen, diese gelten jedoch heute als zu hoch. Das Depot-Präparat wird in der Regel in Abständen von 3 (2 – 4) Wochen in einer Dosis von 12,5–100 mg verabreicht. Die maximale Einzeldosis sollte 100 mg nicht überschreiten. Zur Rezidivprophylaxe reichen häufig niedrigere Dosen (12,5–25 mg alle 3 (2 – 4) Wochen) aus. Das Nebenwirkungsprofil von Fluphenazin entspricht dem Nebenwirkungsprofil anderer Antipsychotika der ersten Generation. Kardiale Nebenwirkungen (QTc-Zeit-Verlängerung) sind beschrieben, so dass bei Kombination mit anderen, die QTc-Zeit verlängernden, Arzneimitteln Vorsicht geboten ist. Ferner muss, bei Kombination mit CYP2D6-Inhibitoren, mit einem Anstieg des Plasmaspiegels gerechnet werden.