Förderung, individuelle
[engl. individual learning promotion/support], [PÄD], erfordert die systematische Anpassung des schulischen Lernangebotes an die diagnostizierten indiv. Lernbedürfnisse der Schüler zur bestmöglichen Gestaltung indiv. Lernprozesse und optimalen Entwicklung persönlicher Leistungspotenziale (Lernförderung). Nach Helmke (u. a. 2015) folgt individuelle
Förderung der Idee, das Lernpotenzial aller Schüler auszuschöpfen und dabei den indiv. unterschiedlichen Lernvoraussetzungen Rechnung zu tragen. Umgesetzt wird individuelle
Förderung durch «makro-adaptive» Anpassung der Unterrichtsplanung und -gestaltung an die diagnostizierten Lernvoraussetzungen der Schüler oder als «mikro-adaptives» Handeln in konkreten Lehr-Lern-Situationen (MSW NRW 2011). Dies erklärt die Relevanz einer systematischen (päd.) Diagnostik als Grundlage einer gezielten individuellen
Förderung der einzelnen Schüler im Sinne eines proaktiven Umgangs mit inter- und intraindiv. Heterogenität (Weinert, 1997). Konkret bedeutet individuelle
Förderung laut Meyer (2016, 97), «jeder Schülerin und jedem Schüler die Chance zu geben, ihr bzw. sein motorisches (Motorik), intellektuelles (Intelligenz), emot. (Emotionen, emotionale Intelligenz) und soziales (soziale Kompetenzen) Potential umfassend zu entwickeln und sie bzw. ihn dabei durch geeignete Maßnahmen zu unterstützen». Dazu bedarf es Lernumgebungen, in denen Schüler mit indiv. Förderbedarf oder indiv. Lernschwerpunkten ihre Stärken entfalten und ihre Schwierigkeiten kompensieren können (Lernumgebung, konstruktivistisch). Damit werden bzgl. der Zielgruppen der individuelle
Förderung gleichermaßen Schüler mit bes. Begabungen als auch Schüler mit spez. Beeinträchtigungen oder Benachteiligungen erfasst, die auch im Kontext der inklusiven Bildung relevant sind. Letztlich bedarf individueller
Förderung einer gezielten Adaptation des unterrichtlichen Forder-Förder-Angebotes an die diagnostizierten indiv. Forder-Förder-Bedürfnisse mit dem Ziel einer optimalen Potenzialentfaltung und Persönlichkeitsentwicklung aller Schüler (Fischer, 2014). Damit werden Forderungen aufgegriffen, die aus den Befunden der internat. Schulvergleichsstudien (z. B. PISA-Studien, TIMSS, IGLU, Bildungsevaluation) resultieren, sodass individuelle
Förderung mittlerweile in den Schulgesetzen aller Bundesländer verankert ist.