Forschungsdesign
[engl. research design], Untersuchungsdesign, Studiendesign, Studientyp, Untersuchungsart, Untersuchungsplan, [FSE], charakterisieren allg. die meth. Anlage und Vorgehensweise von empirischen Studien (empirische Sozialforschung). Die Entscheidung, welches Forschungsdesign zu wählen ist, muss am Anfang eines empirischen Forschungsprozesses (Forschungsprozess) getroffen werden und ist auf die Anforderungen des zu lösenden Forschungsproblems sowie auf die vorhandenen Ressourcen (z. B. Zeit, Geld, Personal, Laborräume, Geräte) abzustimmen. Auch Fragen der Forschungsethik können im konkreten Fall für oder gegen die Wahl eines Forschungsdesigns sprechen. Ein einheitliches Klassifikationssystem für ein Forschungsdesign fehlt, jedoch haben sich mehrere Beschreibungsdimensionen zur Kennzeichnung von Forschungsdesigns etabliert, die teilweise in einem hierarchischen Verhältnis zueinander stehen. Innerhalb eines konkreten Untersuchungsdesigns können unterschiedliche Arten von Stichproben, Datenerhebungsverfahren und Datenanalysemethoden zum Einsatz kommen.
In der empir. Sozialforschung bezieht sich die erste grundlegende Entscheidung zum Forschungsdesign auf die Wahl des wissenschaftstheoret. Ansatzes (Qualitative Sozialforschung, quant. oder Mixed Methods). In der quant. Forschung spielt der Nachweis von Ursache-Wirkungs-Relationen eine wichtige Rolle (z. B. Nachweis der Wirksamkeit psychoth. oder päd. Interventionen, Kausalität). Die randomisierte kontrollierte Studie bzw. das Experiment gilt hierfür aufgrund hoher interner Validität als «Goldstandard» (Evidenzbasierung). Innerhalb der exp. und quasiexp. Forschung (Quasi-Experiment) existieren zahlreiche Varianten von Untersuchungsplänen in Abhängigkeit von der Anzahl der unabhängigen Variablen; z. B. dreifaktorielles Design: drei unabhängige Variablen) sowie weiterer Merkmale des Studienablaufs. Neben exp. Studien ist der Längsschnittuntersuchung, die mittel- und langfristige Veränderungen über die Zeit hinweg misst, ein hoher Erkenntniswert zuzuschreiben, allerdings wird sie aufgrund des großen Aufwandes selten realisiert. Bes. wichtig i. S. kumulativen Erkenntnisfortschritts ist der Studientyp der Metaanalyse, da hier zu einer best. Untersuchungsfrage die Befunde aller vorliegenden empirischen Studien systematisch zus.gefasst werden. Zur Bez. konkreter Studientypen werden nicht alle möglichen Beschreibungsdimensionen in der Tab. angeführt, sondern einige wenige Merkmale des Untersuchungsdesigns herausgegriffen.