Führung, innovationsförderliche
[engl. promoting innovation through leadership], [AO], um die Innovationsbereitschaft, aber auch innovative Verhaltensweisen zu fördern, haben sich im Bereich der Führung generelle und spezif. Führungsverhaltensweisen sowohl in Einzelstudien als auch in Metaanalysen (Metaanalyse) als funktional erwiesen. Zu den generellen, innovationsförderlichen Führungsverhaltensweisen zählt dabei die transformationale Führung. Transformationale Führung (Rafferty & Griffin, 2004) konkretisiert sich dabei (1) in einer Vision (Darstellung eines idealisierten Zukunftsbildes basierend auf organisationalen Werten), (2) der intellektuellen Stimulierung der Mitarbeiter (Steigerung des Interesses und der Wahrnehmung des Mitarbeiters an/von Problemen, Erhöhung der Fähigkeit des Mitarbeiters, über Probleme in einer neuen Art und Weise nachzudenken), (3) in inspirierender Kommunikation (Ausdruck pos. und ermutigender Informationen über die Organisation und Statements, die Motivation und Zuversicht vermitteln), (4) persönlicher Anerkennung der Mitarbeiter (Vermittlung von Belohnungen wie Lob und Bestätigung für Bemühungen des Mitarbeiters, ein spezif. Ziel zu erreichen) und (5) unterstützender Führung (Ausdruck der Besorgnis um den Mitarbeiter und Berücksichtigung der indiv. Bedürfnisse des Mitarbeiters). I. R. der spezif., innovationsförderlichen Führungsverhaltensweisen hat sich insbes. eine einflussbasierte Führung als bedeutsam erwiesen. Dabei werden fünf innovationsförderliche Einflussformen unterschieden (Krause, 2010): (1) Einflussbasierte Führung durch persönliche Ausstrahlung wirkt dadurch, dass die Führungskraft für den Mitarbeiter eine positive Identifikationsperson darstellt, sie also als Person z. B. als bes. überzeugend, inspirierend, sympathisch oder attraktiv wirkt, weshalb der Mitarbeiter ihr in Einstellungen und/oder Verhaltensweisen ähnlich sein will. (2) Einflussbasierte Führung durch Expertenwissen beruht auf überlegenem Wissen oder Fähigkeiten der Führungskraft im Vergleich zum Mitarbeiter. (3) Einflussbasierte Führung durch die Gewährung von Freiheitsgraden und Autonomie findet im Innovationsprozess dann statt, wenn die Führungskraft – i. S. einer partizipativen Führung – dem Mitarbeiter Mitsprachemöglichkeiten einräumt und – i. S. einer delegativen Führung – die zur Innovation nötigen Freiräume und Entscheidungskompetenzen gewährt. (4) Mit einflussbasierter Führung durch innovationsbezogene Unterstützung ist Fehlertoleranz gemeint, denn Innovationen sind per se mit Unsicherheit in Bezug auf das Ergebnis, die erforderliche Zeit, die anfallenden Kosten behaftet. Ferner schließt innovationsbezogene Unterstützung Anerkennung und Lob für innovationsbezogene Aktivitäten sowie Kompromissbereitschaft ein. (5) Einflussbasierte Führung durch Offenheit im Entscheidungsprozess ist durch integres Verhalten der Führungskraft charakterisiert und damit als das Gegenteil manipulativer Interessendurchsetzung bei Entscheidungen im Innovationsprozess.