Furcht vor Zurückweisung

 

[engl. fear of rejection], [EM], Furcht vor Zurückweisung ist – neben Hoffnung auf Anschluss und Machtmotiv – eines der Motive (Motiv), das in Situationen aktiviert wird, in denen mit fremden oder wenig bekannten Personen Kontakt aufgenommen werden kann. Das allg. Ziel der dann angeregten Motivation ist in der Vermeidung einer Ablehnung durch andere Personen zu sehen. Dies führt bei mittleren Ausprägungen zu vorsichtigem, zurückhaltendem Verhalten im Umgang mit Fremden. Wenn jedoch das Motiv hoch ausgeprägt ist, entstehen in den Gedanken Zweifel daran, durch das eigene aktive Verhalten anderen Menschen näher zu kommen und von ihnen gemocht zu werden. Der insges. eher pessimistische Umgang mit Fremden führt auch zu einer erhöhten Sensibilität, mehrdeutige oder undeutliche Signale des Gegenübers als Ablehnung oder Desinteresse zu interpretieren (Kommunikation). So entsteht dann schnell der Eindruck, mit der Situation überfordert zu sein, und daraus resultieren Gefühle von Verspanntheit, Hilflosigkeit und Stress. Hinzu kommt, dass bei angeregter Furcht vor Zurückweisung die Unterscheidungsfähigkeit zw. sozialer Anerkennung und Ablehnung verloren geht, und in beiden Fällen erhöht sich das Erleben von Stress und Unsicherheit – verbunden mit der Ausschüttung von Stresshormonen (Glukokortikoiden; Hormone). Wenn dies dann im Verhalten sichtbar wird, kommt es zur Ansteckung und Verunsicherung des Gegenübers – ein Teufelskreis der Rückmeldungen entsteht. So kommt es quasi zu einer selbsterfüllende Prophezeiung, und die hohe Furcht vor Zurückweisung stabilisiert sich selbst.

Referenzen und vertiefende Literatur

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