Garcia, John
(1917–2012), [HIS, KOG, BIO], war ein US-amerik. Psychologe, der durch seine Untersuchungen zur Geschmacksaversion bekannt wurde. Er war Sohn spanischer Einwanderer, arbeitete in vielen verschiedenen Berufen und lehrte später an mehreren Hochschulen. An Rattenexperimenten konnte John Garcia in den 1950er-Jahren zeigen, dass die Tiere Aversionen gegen einen bestimmten Geschmack von Nahrung – in seiner Untersuchung Sacharin – entwickeln, wenn sie nach der erstmaligen Nahrungsaufnahme Übelkeit empfinden – in seiner Untersuchung durch Röntgenstrahlen herbeigeführt (Garcia et al., 1955). Die bleibende Wirkung trat bereits nach einmaliger Anwendung auf, selbst wenn die Übelkeit längere Zeit nach der Nahrungsaufnahme erzeugt wurde. Dies entsprach nicht den damaligen Vorstellungen von operanter Konditionierung. Die konditionierte Geschmacksaversion dieser Art wird daher gelegentlich Garcia-Effekt genannt. (Die Verwendung des Begriffs ist allerdings uneinheitlich.)