Genese, genetisch

 

[engl. genesis, genetic; gr. γένεσις (genesis) Ursprung,Entstehung], [BIO, EW, PER], bedeutet allg. Ursprung, Entstehung oder Entwicklung von Erscheinungen und Strukturen bzw. diese betreffend, spez. Entwicklung des Einzelwesens (Ontogenese), der Art oder des Stammes, psychol. auch der Menschheit (Phylogenese, Phylogenie), des psychischen Aktes (Aktualgenese), auch Entwicklung als verändernde Neubildung auf komplexerem Niveau (Epigenese) im Ggs. zur bloßen Entfaltung des vorgegeben Angelegten (Präformation). In vergleichender Betrachtung werden Zusammenhänge zw. Phylo- und Ontogenese festgestellt: (1) nach Art des biogenetischen Grundgesetzes, E. Haeckel) von der Rekapitulationstheorie (geraffte chronologische Wiederholung der Entwicklungsstadien der Menschheitsentwicklung in der Entwicklung des Einzelwesens; bes. G.S. Hall), (2) nach Art der Evolutionstheorie gemäß den Prinzipien der Variation (Mutation) und Selektion (C. Darwin) von der Nützlichkeitstheorie (Wiederauftauchen nützlicher Funktionen, Strukturen und Inhalte bei ähnlicher Bedingungslage; bes. nach E.L. Thorndike) und (3) nach Art der Differenzierungs- und Integrations-(Zentralisations-)Hypothese von der Übereinstimmungstheorie (H. Werner), die eine (bloß) formale Ähnlichkeit der «Baupläne» aller Entwicklung und ihrer Stadien behauptet. Anlage-Umwelt, Verhaltensgenetik.