Genom-Umwelt-Interaktion
[engl. genome-environment interaction], syn. Genotyp-Umwelt-Interaktion, [BIO, PER], Abhängigkeit des Effekts von Umwelteinflüssen auf Persönlichkeitsmerkmale oder Krankheiten vom Genom. Bspw. variiert bei adoptierten Jugendlichen der Einfluss von Risikofaktoren seitens der erziehenden Eltern für antisoziales Verhalten mit den Risikofaktoren seitens der biol. Eltern, auch wenn die Adoption sehr früh erfolgte; Risiken aufseiten sowohl der erziehenden als auch der biol. Eltern haben einen deutlich stärkeren Effekt als die Summe der Effekte der erziehenden Eltern und der Effekte der biol. Eltern (Cadoret et al., 1983). Interpretiert wird dies oft als Beleg für eine Genom-Umwelt-Interaktion, obwohl der Effekt der biol. Eltern auch prä- und perinatale Umwelteffekte enthält.